Ganz Sopachuy und ich sind beeindruckt von eurer Hilfe für das Projekt der Renovierung der Sanitäranlagen in den Bildungseinrichtungen des Dorfes! Dank vor allem eures Engagements haben wir eine stolze Summe für dieses Projekt zusammenbekommen und konnten deshalb noch mehr finanzieren, als wir uns anfangs vorgestellt hatten.
Nach einem Jahr in Sopachuy bin ich nun wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Mit diesem Artikel möchte ich euch kurz auf den neuesten Stand des Projekts bringen.
In der Grundschule, der unidad educativa juan vössing (einstmals gegründet von dem deutschen Pfarrer Vössing, der mit Unterstützung aus Trier große Spuren in Sopachuy hinterlassen hat), konnten wir die veralteten und mehr als kaputten Wasserrohre komplett erneuern. Statt eines in den Gemäuern integrierten Systems wurden die neuen Rohre außen an den Wänden angebracht, was auch eventuelle spätere Renovierungsarbeiten sehr erleichtern wird.
Am großen Waschbecken, in dem auch tagtäglich die Frühstücksteller aller Kinder gespült werden, wurden alte kaputte bzw. nicht vorhandene gegen neue Fliesen ausgetauscht und die zu den Wasserhähnen führenden Rohre ebenfalls erneuert. Gleiches wurde bei dem Pissoir der Jungentoilette gemacht. Dusche und Toiletten funktionieren nun endlich wieder.
Und schließlich wurde das große Loch zum Abfluss im Schulhof richtig abgedeckt.
Im Kindergarten kinder alegría konnte eine eingestürzte Mauer in der Toilette wieder aufgebaut werden.
Die weiterführende Schule unidad educativa 25 de mayo hatte zunächst für ihre circa 350 Schüler nur zwei Waschbecken, in denen sie ihre Frühstücksteller (jeden Morgen gegen halb elf gibt es Brot, Gebäck oder auch kleine Gerichte wie Sardinensalat mit Reis etc.) abspülen konnten. Da das bei Weitem nicht reicht, haben die Schüler die Handwaschbecken der Toiletten benutzt. Logisch, dass aufgrund der Essensreste die Rohre verstopften. Die Folge: die Rohre wurden abmontiert. Naja, der einfachste Weg ist bekanntlich ja nicht immer der Beste. Jedenfalls kann man sich aber vorstellen, wie es in den Toiletten aussah. Aber für wie so Vieles fehlt das Geld, um das Problem von Grund auf zu lösen.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, ein großes Waschbecken mit 18 Wasserhähnen zu beauftragen. Das war, als wir Sopachuy verlassen haben, schon im Prozess, und wird demnächst abgeschlossen.
Auch das Krankenhaus Hospital Virgen de Remedios, in dem ich gearbeitet habe, hat von eurem Engagement profitiert. Folgende Sachspenden hat mein Krankenhaus empfangen:
- eine Art Rollator für unsere älteren stationären Patienten
- ein Paar Gehhilfen für die Notfallaufnahme (das Vorgängerpaar war ungleich hoch und insgesamt nicht mehr zu gebrauchen)
- eine Halsschiene für die Ambulanz
- 3 spezielle Glühbirnen für die Zahnarztabteilung (bisher haben wir mit einer improvisierten Stirnleuchte den Patienten in den Mund geschaut) sowie
- drei Sterilisationsmetallkästchen.
- Für das Labor brauchten wir einen neuen Mixer, um chemische Tests besser durchführen zu können.
- Und gemangelt hat es auch an guten Pinzetten und Scheren für die Notfallaufnahme.
Im Rahmen einer kleinen Feier mit einem Vertreter des Rathauses und unter Anwesenheit des Krankenhauspersonals haben wir die Spenden übergeben. Zudem sind die Spenden im Rathaus sowie bei unserem Ansprechpartner vor Ort dokumentiert.
Nochmals vielen Dank für eure Hilfe! Klar, eigentlich wären das alles Dinge, die das Rathaus finanzieren müsste … leider wurden dieses Jahr wieder die Mittel gekürzt, sodass bestimmte Projekte in weite Ferne gerückt sind. Dank eurer Spenden konnten wir diese wichtigen Projekte nun in die Tat umsetzen, die zu 100% der Bevölkerung Sopachuys zugutekommen.
Liebe Grüße,
Eure Ann-Sophie